Erfahrungsberichte

Das Jahr 2022 ist für mich sehr aufregend gestartet. Am 3. Januar bin ich nach 10 Stunden Zugfahrt, hin- und hergerissen zwischen Wehmut über das, was ich zurücklasse, und Freude und Neugier über das, was bevorsteht, in Trosly angekommen, wo ich die nächsten Monate verbringen werde. Wie sieht der Ort aus? Wie sind die Leute? Reicht mein Französisch?

Inzwischen lebe und arbeite ich nun schon 4 Monate in der Arche in Trosly-Breuil. Die Zeit vergeht wie im Flug. Nach einem herzlichen Empfang habe mich recht schnell eingelebt und mit meinen verschiedenen Aufgaben vertraut gemacht. Ich fühle mich wohl. Nach und nach habe ich die vielen, verschiedenen Menschen sowohl in meinem als auch aus anderen Foyers kennengelernt. Zu vielen Personen habe ich inzwischen eine enge und vertrauensvolle Beziehung. Ich wohne und arbeite im Foyer La Vigne und arbeite zeitweise in den Ateliers Les Fontaines und La Chaumière. Die Aufgaben im Foyer sind vielseitig und betreffen vor allem die Bewältigung des Alltags. Wir kochen und essen zusammen, wir machen Spaziergänge und unternehmen Ausflüge z.B. nach Compiègne, wir spielen Gesellschaftsspiele, feiern kleine Feste und ich begleite bestimmte Personen bei der Abendroutine, z.B. beim Tagebuchschreiben. In den Ateliers helfe ich zwei Tage die Woche vormittags in der Chaumière, z.B. beim Musizieren jeden Montag.
Nachmittags unterstütze ich in den Fontaines verschiedene Gruppenaktivitäten, z.B. zusammen Basteln jeden Montag oder Begleitung ins Schwimmbad jeden Mittwoch. Ich arbeite sowohl im Team mit anderen Assistenten als auch eigenständig. Mit den anderen aus dem Team verstehe ich mich gut, sie sind alle sehr freundlich, offen und hilfsbereit. Außerdem wohnen in Trosly auch andere Freiwillige, mit denen ich Zeit verbringe. Zusammen erkunden wir die Gegend und unternehmen Ausflüge z.B. nach Paris oder zu anderen Orten der Region. Mein Französisch, zu Beginn alles andere als perfekt, hat sich deutlich verbessert und ich komme inzwischen im Alltag damit ziemlich gut zurecht.

In der Arche habe ich viele freundliche und besondere Menschen kennengelernt, es ist immer etwas los, meine Zeit gestaltet sich abwechslungsreich und es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Der Freiwilligendienst in einer Arche ist nicht nur Arbeit, sondern bedeutet, den Alltag mit vielen anderen zu teilen. Das stellt manchmal sicher eine Herausforderung dar, hilft aber, sich mit den neunen Aufgaben in einer neuen Sprache in einem neuen Land wohl zu fühlen. Inzwischen genieße ich die vielen schönen gemeinsamen Momente und den gegenseitigen Austausch. Man unterstützt und hilft sich, man kann voneinander lernen und profitieren. Für mich ist es eine einzigartige und bereichernde Erfahrung.